Liebe Leser,
Norwegen, Frankreich, Spanien, Island, Niederlande, Belgien, Italien: die Liste der Länder mit Quotenregelungen für weibliche Führungskräfte in Aktiengesellschaften wird immer länger. Auch in Deutschland hat das Thema Frauenquote Fahrt aufgenommen. Allerdings teilt sich das Feld in zwei Lager. Die Einen fordern eine gesetzliche Quote zur Förderung von Frauen in Führungspositionen um den nötigen Druck zu erzeugen, während die Anderen freiwillige Selbstverpflichtungen der Unternehmen und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf befürworten.
In Politik und Wirtschaft wird noch zu selten auf weibliche Führungsstärke gesetzt. Zwar sind mittlerweile 60% der deutschen Uniabsolventen weiblich, aber nur 3,6% der Vorstände und 11,8% der Aufsichtsräte in den 160 börsennotierten Unternehmen sind Frauen (Quelle: Women-on-board-Index). 60 dieser Unternehmen haben weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand eine Frau. In den USA haben nur 5% der 500 größten Unternehmen eine Frau an der Spitze. Auch in der Politik gibt es noch Verbesserungsbedarf: weltweit sind bislang erst ca. 10% der Staatsoberhäupter weiblich.